Posts mit dem Label Gesellschaft werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gesellschaft werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Couch Gag, Banksy-Style.

Zum ersten mal in der Geschichte der Simpsons wurde ein Künstler eingeladen, die berühmte Eröffnungssequenz der Serie zu gestalten. Der wohl bekannteste, am meisten gehasste sowie auch vergötterte brititsche Künstler Banksy, Aushängeschild der stencil-graffiti-Bewegung, hat es geschafft, dem Couch Gag eine sehr düstere Färbung und zugleich ein erstaunliches Maß an Tiefgang zu verleihen. 



via De:Bug.
via Wooster Collective.

Dienstag, 19. Oktober 2010

storm warning



"Is there a storm coming / or are we just another shower / is there a storm warning / or has someone just cut the power?"

Dienstag, 3. August 2010

nocturama

Heute war mein längster Tag. Es war ein Montag. Zwei mal am Tag stempeln, ja nicht zu spät oder gar zu früh. Ich habe heute 1136 Kanten gefräst. Schrrrrrrrrrrr. Meine Personalnummer lautet 90387. Unter diesem Namen kennt man mich dort. Früher hieß ich einmal Paul, das ist lange her. Jaja, Nachtschicht, seit 7 Jahren, 3 Monaten. Die Ratenzahlung läuft noch bis nächstes Frühjahr. Von Wand zu Wand sind es vier Schritte.

Freitag, 14. Mai 2010

mehrklang

Schon seit Dienstag und noch bis kommenden Mittwoch, also vom 11.-19.5., läuft in Freiburg das Mehrklang-Festival.
Mehrklang, das ist die "Gesellschaft für Neue Musik in Freiburg", die ihr sujet wie folgt beschreibt:
"Neue Musik ist Klang und was klingt, will gehört werden. Manchmal müssen dafür gewohnte Pfade verlassen, die eigenen Sinne geschärft und Mut gegenüber unerwartetem gezeigt werden. Neue Musik unterscheidet sich darin also nicht besonders von anderen Abenteuern."



Die nunmehr dritte Auflage des Mehrklang-Festivals findet unter dem Thema "Das Eigene - das Fremde. Das Andere - das Neue" statt und verspricht somit wirklich einige neue Perspektiven auf zeitgenössische Musik und Kultur im globalen Dorf.

Heute Abend findet im Kulturpark in der Haslacherstraße die "Lange Nacht der elektronischen Musik" mit Konzerten, Klang-Video-Installationen sowei Klangskulpturen verschiedener regionaler und überregionaler Künstler statt.
Das gesamte Programm des Festivals findet sich im Mehrklang-Kalender.

Donnerstag, 15. April 2010

Comebacks des Tages

Beim Durchblättern meines Feedreaders stieß ich gerade auf zwei interessante Comebackmeldungen:

Comeback eins: Super-Guido ist zurück! Nun gut, diese Rolle Westerwelles aus alten 18% und Guidomobil-Spaßwahlkampfzeiten war wohl nie wirklich verschwunden, sondern nur gut hinter dem Auftreten als möchtegern Politikschwergewicht versteckt. Doch das Gespräch, welches der Außerminister mit dem Teeniemagazin Bravo geführt hat, erinnert sehr an diese Zeiten. Scheinbar zweifelt die Bravo-Chefredaktion jedoch an Guidos Qualität als Kaufanreiz, weswegen es leider nicht für die Titelseite gereicht hat. Auf Seite 72 spricht er "so wie privat wie nie" über seine Kinderwünsche, Johnny Depp und Dr. Sommer - mein lieber Scholli. Die Deutsche Botschaft in Dublin twittert dazu via facebook: "Da fallen mir immer sofort die legendären Star-Schnitte ein, wo man ein paar Ausgaben sammeln musste, um dann ein lebensgroßes Poster zusammenzuhaben. Natürlich haben wir damals BRAVO gelesen, auch wenn's nicht jeder zugegeben hat". Kirsten Reinhardt von der TAZ fragt sich hingegen: "Hat der Imageberater des Außenministers nach dem Besuch des Abba-Musicals zu viel Blue Curacao getrunken und im Vollrausch einen Interview-Termin vereinbart?".
Auch mir bleiben nun nur die zwei Fragen: Wieso? und: Wer ist Justin Bieber? 

Comeback zwei: Wesentlich erfreuter war ich über die Nachricht, dass "Lunatics at Large", ein unvollendetes Filmprojekt von Stanley Kubrick, nun gedreht werden soll. Und zwar mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle! Tag gerettet. 

Die Süddeutsche über Guido.
Die TAZ über Guido.
DE:BUG über Stanley.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Makea tu vida!

Makea - noch nie gehört, obwohl das eigene Spanisch doch garnicht sooo schlecht ist? Das ist gut möglich, Makea ist nämlich ein Kunstwort aus "maquillar", was im Spanischen soviel wie "schminken/ verschönern" bedeutet, und dem Namen "des" großen schwedischen Möbelhauses.
Der Name steht für eine Gruppe von Menschen, die sich entschieden der Wegwerfkultur entgegen stellen. Außerdem steht der Begriff für eine Marke, die es nirgens zu kaufen gibt und für eine Attitüde der Konsumgesellschaft gegenüber. Das hört sich ja sehr subversiv an - dabei geht es doch eigentlich nur um Möbel... "Otro mueble es possible!" - und es ist ganz einfach mitzumachen.
Als kleine Hilfestellung dabei, seine Konsumentenhaltung aufzugeben und selbst verantwortungsvoll und kreativ mit Ressourcen umzugehen, gibt es im so genannten Recetario jede Menge Bauanleitungen für Möbel aller Art.
Außerdem gibt es Berichte und viele Bilder von Aktionen rund um Makea auch in Blogform.

Ich hoffe, die Seiten und die Idee dahinter sind nicht nur für Design-Studenten oder DIY-Romantiker von Interesse. Wobei diese Bedenken wohl unbegründet sind, denn DIY ist ja mal sowas von Retro und Retro ist ja schon wieder sowas von tot, dass es eigentlich schon wieder cool sein sollte (Ich hab da den Überblick verloren).
Und es geht ja auch nicht nur um die Rettung der Erde - sondern vor allem um saucoole Möbel!

Dienstag, 9. Februar 2010

Offene Türen, geschlossene Gesellschaft.

Nachdem das Blog hier ja leider ein paar Tage verwaist war (aufgrund von Prüfungsstress etc., ich weiß dass das als Ausrede nicht zählt) gibt es jetzt endlich wieder was zu lesen. Auch wenn es nur eine kurze Notiz bzw. ein Veranstaltungstipp ist.

Denn diesen Donnerstag den 11.2. eröffnet das Theater der Immoralisten in Freiburg, Ferdinand-Weiß-Straße 9-11 (hinter dem E-Werk)!
Das Ensemble Die Immoralisten ist eine Theatergruppe in Freiburg, die schon seit 2001 besteht und sich aus einer Mischung von Schauspiel-studenten, professionellen und semiprofessionellen Schauspiel- ern zusammensetzt. 
Nach zahlreichen Gastspielen, zum Beispiel am Stadttheater in Freiburg, findet das Ensemble jetzt mit dem neuen eigenen Theater "nach harten Wanderjahren ein zu Hause". 
Zur Theatereröffnung wird Jean-Paul Sartres Drama Geschlossene Gesellschaft aufgeführt. Außerdem für die nächsten Monate geplant sind ein Live-Hörspiel nach Edgar Allan Poes Der Untergang des Hauses Usher, Molières Tartuffe, Samuel Becketts Endspiel und einige andere Darbietungen.

Auf der Internetpräsenz der Immoralisten findet ihr weitere Infos und den kompletten Spielplan!

Samstag, 23. Januar 2010

tiere essen

Jonathan Safran Foer, der vor allem für sein grandioses Erstlingswerk Everything Is Illuminated - welches von Liev Schreiber verfilmt wurde - bekannt ist, hat nun sein erstes Sachbuch veröffentlich.

Die Geburt seines Sohnes brachte Foer dazu, sich eingehend Gedanken darüber zu machen, ob es vertretbar ist, diesem Fleisch zu essen zu geben. Aus diesen Überlegungen heraus entstand sein neues Buch Eating Animals, das die Problematik des Fleischkonsums auf vielfache Weise beleuchtet - moralisch, wirtschaftlich, gesundheitlich.
Niemals belehrend oder gar mit erhobenem Zeigefinger, schafft es das Buch doch, Menschen zum Nachdenken über ihre eigenen Gewohnheiten zu bringen. In einem Interview mit er FAZ konstatierte Foer neulich, er erhalte als Reaktion auf sein Buch unzählige E-Mails, teilweise mit einem Inhalt, der sich in etwa folgerndermaßen zusammenfassen lässt: "Fuck you, ich mochte Fleisch immer sehr gerne, aber jetzt möchte ich es nicht mehr essen".

Sehr empfehlenswert sind die Interviews mit Foer, etwa bei USA Today oder der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Bisher ist das Buch nur auf englisch erhältlich - für knapp 13€ über Amazon.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Trau' keinem über 30!














Zunächst einmal alles Gute zum 30-jährigen Jubiläum! Heute vor 30 Jahren wurden Die Grünen in Karlsruhe gegründet. Anfangs von einem Selbstverständnis als "Anti-Parteien-Partei" (Petra Kelly) geprägt, ist die Partei heute schon längst zu den etablierten zu zählen - auch wenn man das, aus grüner Perspektive, immer noch als Beleidigung auffassen könnte.
Claudia Roth erklärte am Sonntag bei einer Matinee in Berlin anlässlich des Jubiläums, ihre Partei müsse vielleicht "noch sehr viel radikaler werden" und wünscht sich später, dass die Grünen "in Bewegung bleiben und vielleicht wieder mehr in Bewegung bleiben". Genau das ist wahrscheinlich das Mittel der Wahl, wenn es für die Partei gilt, in Zeiten, in denen mittlerweile alle Parteien das Thema Umwelt für sich reklamieren, ihren Platz zu behaupten.
Gründungsmitglied Fritz Kuhn ist sich zumindest sicher, die Wähler würden zwischen "Original und schlecht gemachter Kopie" unterscheiden.
Dies ist zu hoffen, aber nur realistisch, wenn die Grünen es schaffen, ihrem eigenen Programm (wieder) treu zu bleiben!

Ansonsten ist den Grünen nur noch viel Glück für die nächsten 30 Jahre zu wünschen - und vielleicht profitieren sie ja irgendwann auch endlich von einem ökologischen Bewusstsein, das ohne sie heute wohl nicht in dieser Form denkbar wäre!

Photo: Zeit.de
Weiterlesen/sehen: bei der Zeit, beim SWR, bei der TAZ

Sonntag, 10. Januar 2010

kleine Leute

Heute einige Miniatur-Skulpturen des Londoner Streetart-Küstlers Slinkachu. Ist "Skulptur" überhaupt der richtige Begriff? Wieauchimmer, es ist sicher schön, eine davon zu finden!

"My 'Little People Project' started in 2006. It involves the remodelling and painting of miniature model train set characters, which I then place and leave on the street. It is both a street art installation project and a photography project. The street-based side of my work plays with the notion of surprise and I aim to encourage city-dwellers to be more aware of their surroundings. The scenes I set up, more evident through the photography, and the titles I give these scenes aim to reflect the loneliness and melancholy of living in a big city, almost being lost and overwhelmed. But underneath this, there is always some humour. I want people to be able to empathise with the tiny people in my works."



























































via2.

Dienstag, 29. Dezember 2009

Jenny Holzer

Noch bis 24. Januar ist in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel die Sonderausstellung von Jenny Holzer zu sehen.

"Die Amerikanerin Jenny Holzer (geb. 1950) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen und Künstlern unserer Zeit. Sie hat weltweit Ausstellungen und Kunstprojekte realisiert und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig (1990). Die Fondation Beyeler präsentiert ihre erste grosse Ausstellung in einem Schweizer Museum. Unter Einbeziehung ihrer Texte ab den späten 70er Jahren zeigt sie wichtige Objekte aus verschiedenen Schaffensphasen seit den 80er Jahren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf neuen Arbeiten, welche teilweise erstmals in Europa zu sehen sind. Ausgestellt werden Malerei und Skulpturen sowie ihre berühmten LED-Installationen. Diese bestechen durch die Verbindung überwältigender visueller Effekte mit eindrucksvollen Texten poetischer, sozialkritischer und politischer Natur."

Am Freitag den 8.1. ist der Eintritt für unter 25-Jährige in der Zeit von 18-21Uhr sogar kostenlos!






Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohes Fest!

In einer halben Stunde ist Bescherung und du bist gerade erst total verkatert und geschenklos aus dem Bett gepurzelt? Holy night, da wirds aber wirklich knapp... Glück hat, wer in einem solchen Fall über Internetanschluss und einen funktionsfähigen Farbdrucker verfügt!

Auf der tollen Internetseite Certifiedcoolness.de kann man nämlich fast ohne Zeitaufwand erstens ein schönes Weihnachtsgeschenk auf den letzten Drücker runterladen und zweitens etwas gutes fürs Klima tun. Und Gutes tun wollen doch an Weihnachten eh alle, oder?

Das Prinzip ist einfach: Man kann Photographien, Geschichten, Kochrezepte, Zeichnungen oder andere schöne Dinge zu unterschiedlichen Preisen herunterladen und gleichzeitig mit dem Großteil des Geldes einen - von der Uno zertifizierten - CO2-Ausgleich kaufen.
Es gibt die verschiedenen Größen Small mit 250kg CO2, Medium mit 500kg CO2 und Large mit 1000kg CO2, so dass für jeden Geldbeutel etwas dabei ist.

Zum Beispiel kann man für 20€ eine Photographie herunterladen, wovon 2€ für das Photo entfallen und 18€ für denCO2-Ausgleich verwendet werden!

Außerdem gibt es Tipps zum Einsparen von CO2 im Alltag und Beispiele, die veranschaulichen, wie viel CO2 wodurch erzeugt wird.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Mastferkel

So langsam wird die Zeit reichlich knapp bis Weihnachten, aber es gibt zum Glück noch Kleinigkeiten, die man auch am 24. noch kurz vor Ladenschluss im Spielzeugladen um die Ecke besorgen kann: die obligatorischen Kühlschrank- magneten! Ein absolutes Muss für jede WG, aber Obacht, auch bei Magneten reicht die Spanne von absolut schrecklich bis absolut witzig, also bitte nicht Ernie und Bert verschenken! (wobei das ja auch schon fast wieder Stil hätte...)

Ganz besonders toll sind die "Gemischtes Doppel"-Magneten aus dem SZ-Magazin. Eigentlich ein Memoryspiel, bei dem einige Wechstaben verbuchwechselt wurden. So muss man zum Beispiel Eislaufen und Eilsaufen zusammenbringen oder ein Mastferkel und eine Fastmerkel.

Eine weitere witzige Sache sind die "Beschimpfen und Liebkosen"-Magnete. Aus diesen Magneten kann durch Zusammensetzen interessante neue Schimpfworterfindungen kreieren (oder eben Kosewörter, wenn man eher der softige Typ ist).

Samstag, 28. November 2009

Der Bildungsstreik geht weiter

Vergangene Woche war wieder einiges los an den besetzten Unis in ganz Europa. So zum Beispiel die Demo der Feiburger BesetzerInnen am Mittwoch, bei der deren Forderungen dem Rektorat der Universität Freiburg, dem Freiburger Oberbürgermeister Salomon und einem Vertreter der CDU, stellvertretend für die Landesregierung, übergeben wurden. Einen kurzen Bericht zur Demo mit ca. 2000 Teilnehmern gibt es hier.

Nach der Demonstration erklärte sich der Freiburger Rektor Prof.Dr.Schiewer dazu bereit, mit den Studierenden in den Dialog zu treten. Die folgende Frage-Antwort-Runde am Donnerstag Abend im besetzten Audimax war jedoch eher ernüchternd - Schiewer wollte zu den meisten Fragen keine konkrete Stellung beziehen und wand sich lieber in schwammigen Formulierungen.
Ähnlich sah die Diskussion mit dem Oberbürgermeister Salomon am Freitag Morgen aus, die den großen Vorlesungsmarathon eröffnete.

Dieser Vorlesungsmarathon, an dem sich Dozierende der Freiburger, aber auch anderer Universitäten, beteiligen, soll sinnbildlich für eine der Forderungen der Studierenden stehen: freien Zugang zu umfassenden Bildungsangeboten für alle Menschen.
Der Höhepunkt des gestrigen Vorlesungsmarathons war ohne Zweifel der Vortrag Dr. Claus Klebers vom ZDF, der es als interessante journalistische Herausforderung ansah, vor dem besetzten Audimax zu sprechen. Sein eigentliches Thema war "Krieg und Medien in den USA", er ging jedoch auch kurz auf den Fall Nicolaus Brender ein. 
Der Besucherandrang war wirklich überwältigend und so musste der Vortrag in die umliegenden Räume übertragen werden, um allen Interessierten die Möglichkeit zu bieten, daran teilzunehmen.

Heute geht der Vorlesungsmarathon schon seit 10 Uhr weiter, das komplette Programm ist hier einzusehen.

Auch die Presseaufmerksamkeit ist nach wie vor gegeben, der Bildungsstreik wurde nicht  etwa von betrügerischen Schiedsrichtern oder zurückgetretenen Ministern aus den Medien verdrängt.

Berichte über die Bildungs-Proteste gibt es unter anderem bei der Süddeutschen, der FAZ, der New York Times, Le Monde, der TAZ und vielen weiteren Zeitungen.



Freitag, 20. November 2009

mehr zum Bildungsstreik

Heutiges Programm in Freiburg:

ab 9:30Uhr Treffpunkt vor dem KG II: Flashmob-Aktionen an diversen Schulen

ab 10:00Uhr Morgenplenum im Audimax
direkt davor: "Krachmacher-Aktion"

17:00Uhr: Schülerplenum im Audimax, alle Schüler sind herzlich eingeladen, ihre Ideen einzubringen!

20:30Uhr: Abendplenum, direkt im Anschluss: Konzerte, Kulturprogramm

außerdem noch viele weitere Aktionen, Treffen der Arbeitskreise und alternative Vorlesungen (die Vorlesung von Prof. Degele gestern zum Thema "Bildung und Sexismus" war übrigens gut besucht und sehr sehenswert!)

Neueste Infos im Twitter-Channel.

Donnerstag, 19. November 2009

Update aus dem Audimax

Vor wenigen Minuten endete das heutige Abendplenum im Audimax, das wohlgemerkt schon um 20:00Uhr begann!

Eine wahre Marathonsitzung also, die insgesamt sehr konstruktiv verlaufen ist. So wurde über einen (vorläufigen) Forderungskatalog der BesetzerInnen an Land und Hochschule debattiert und dieser in zahlreichen formalen wie auch inhaltlichen Punkten modifiziert.Über jeden einzelnen der fünf bisher darin enthaltenen Punkte wurde basisdemokratisch abgestimmt und der Forderungskatalog von der versammelten Studierendenschaft im Audimax angenommen. Der Katalog wird morgen früh als Pressemitteilung veröffentlicht werden.

Die Beteiligung am heutigen Abendplenum war überwältigend, zeitweise waren sogar mehr Personen anwesend, als das Audimax Plätze bietet. Einige der anwesenden wurden vielleicht duch die Aktionen, die heute im Rahmen des Bildungsstreiks stattfanden, erst richtig auf die Besetzung aufmerksam gemacht. Zu diesen Aktionen sind ein Flashmob am Bertholdsbrunnen und ein "Angriff der Bildungszombies" zu zählen.

Desweiteren haben sich heute mittag Lehrende und Forschende ALLER französischen Hochschulen mit dem Streik solidarisiert!

Auch in den nächsten Tagen wird das Programm der BesetzerInnen weitergehen, Donnerstag um 10Uhr beginnt das Morgenplenum im Audimax der Uni Freiburg, 20:30Uhr dann das Abendplenum. Dazwischen wird es einige Aktionen geben, unter anderem weitere Aktionen der "Bildungszombies", öffentlichkeitswirksame Aktionen in der Freiburger Innenstadt oder alternative Lehrveranstaltungen zum Beispiel zum Thema "Bildung und Gender" (19:30Uhr im Audimax).

Mittwoch, 18. November 2009

Gekommen um zu bleiben


Seit gestern abend gegen 19:30Uhr ist das Audimax der Freiburger Uni besetzt. Die Welle des groß angelegten Bildungsstreiks, der schon mit der Besetzung der Uni Wien vor mittlerweile ca. vier Wochen begann sich zu manifestieren, ist nun also auch endlich in den Süden Baden-Württembergs geschwappt.

Durch eine Skype-Liveschaltung zur Uni Potsdam, die seit nunmehr 14 Tagen besetzt ist, wurden die BesucherInnen der Vollversammlung der Studierendenvertretung am Montagabend dazu motiviert, das Audimax zu besetzen.

Heute fanden die Bildungsproteste mit Demonstrationen bei denen bundesweit 85 000 Menschen für freie Bildung, eine Demokratisierung des Hochschulbetriebes, eine grundsätzliche Überarbeitung des Bologna-Prozesses (Bachelor/Master) und die Abschaffung von Studiengebühren auf die Straße gingen, ihren vorläufigen Höhepunkt. Auch in Freiburg demonstrierten schätzungsweise 5 000 Menschen und die Informations- und Diskussionsveranstaltungen im besetzten Audimax waren gut besucht.
Bemerkenswert ist auch, dass sich auch zahlreiche ProfessorInnen mit den Studierenden solidarisieren.
So bemerkte zum Beispiel Professor Doktor Wolfgang Eßbach in einer bewegenden Ansprache ironisch, dass zumindest in den Protesten, die sich mittlerweile von Birmingham bis Lublin ziehen, die Vision eines "europäischen Hochschulraumes" erfüllt hat. Zur Verdeutlichung führte er eine Karte, auf der die über 50 bisher besetzen Universitäten markiert sind, an.

In den nächsten Tagen stehen einige weitere öffentlichkeitswirksame Aktionen der Studierenden an.
Aktuelle Meldungen gibt es jederzeit über den Twitter-Channel der Freiburger BesetzerInnen, der zentralen Seite des bundesweiten Bildungsstreiks und der Seite der österreichischen Streikkoordination unsereuni.at.

Mehr Neuigkeiten gibt es eventuell morgen, verfolgt fleißig die Geschehnisse auf Twitter, oder noch besser, kommt in die besetzte Uni eures Studienortes, wo in den nächsten Tagen oder Wochen zahlreiche Info- aber auch Diskussions-, Planungs- und Kulturveranstaltungen stattfinden werden!

Donnerstag, 12. November 2009

Abmahnung für social networks

Der Verbraucherschutz Bundesverband hat heute erfolgreich einige social networks, darunter auch die ganz großen Plattformen wie StudiVZ, Xing, Myspace, Facebook, Lokalisten etc., abgemahnt.

"In der Kritik standen Allgemeine Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen, die Nutzer benachteiligen und den Betreibern weitgehende Rechte einräumen"

Die abgemahnten social networks haben Unterlassungserklärungen abgegeben, nach denen sie eine Reihe von Geschäfts- und Datenschutzbestimmungen und Zukunft nicht mehr verwenden dürfen.
In erster Linie ging es dabei um die Weitergabe privater Daten an Dritte und Rechte an von Benutzen hochgeladenen Bildern und Inhalten.
Die Netzwerke haben nun bis Januar Zeit, die neuen Bestimmungen umzusetzen.

Mittwoch, 11. November 2009

Happy Birthday Hans Magnus!


Heute wird der große Hans Magnus Enzensberger 80Jahre alt! Einer der bedeutendsten deutschen Dichter der Gegenwart, der es wie kaum ein anderer vermochte, Themen in der literarischen Debatte zu setzen zutreffende Vorraussagen zu machen.
Jürgen Habermas sagte zwar einmal über Enzensberger, er habe stets "die Nase im Wind" und wollte damit dessen Gespür für Trends würdigen, in Wahrheit war Enzensberger jedoch dem Trend immer einen Schritt vorraus.
Seine Bösen Gedichte, in denen er die kleinbürgerliche Hölle beschrieb, erschienen, als Deutschland sich im Wirtschaftswunder wähnte. Und die Endzeitstimmung der 80er Jahre kommentierte er lässig mit seinen Essays Zwei Randbemerkungen zum Weltuntergang.

Hier gibt es einige Gedichte Enzensbergers auf lyrikline.org.
Hier den Wikipedia-Artikel über ihn.Und
Hier einen Artikel von der Zeit-Titelseite dieser Woche.


Das weiße Band



"Ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands. 1913/14. Vorabend des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte des vom Dorflehrer geleiteten Schul- und Kirchenchors. Seine kindlichen und jugendlichen Sänger und deren Familien: Gutsherr, Pfarrer, Gutsverwalter, Hebamme, Arzt, Bauern - ein Querschnitt eben. Seltsame Unfälle passieren und nehmen nach und nach den Charakter ritueller Bestrafungen an. Wer steckt dahinter?"

Als nach dem Abspann von Michael Hanekes neuem Film das Licht angeht und immer heller wird, bleiben wirklich alle Besucher des Kinos für eine gefühlt unendlich lange Zeit sitzen, schweigend, vor Ehrfurcht oder Verstörung.  Dann, wie auf Kommando, geht das Schweigen über in eine Lärmkullisse aus Spekulationen über das offene Ende des Filmes, Meinungen zur Ästhetik und Thematik von Hanekes Film, der in diesem Jahr in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde.

Leichte Unterhaltung sind die Filme Hanekes nun wirklich nicht, Aggression, Gewalt und eine unheimliche und bedeückende Grundstimmung ziehen sich so auch durch "Das weiße Band".
Der Regisseur selbst begreift seit jeher seine Filme als eine Art "Sprungschanze", der Regisseur kann dem Publikum eine Schanze zur Verfügung stellen, spingen müssen die Zuschauer jedoch selbst. Dieses Konzept wird besonders deutlich durch das offene Ende, alles wird ein-, nichts ausgeschlossen. Der Raum für Spekulationen und Interpretationen erstreckt sich ins Unendliche und so wird dieser Film zu etwas großem, was einen noch länger als 144 Minuten beschäftigen wird.

Besonders beeindruckend fand ich die schauspielerischen Leistungen der Kinder, besonders Thiebalt Sérié und Leonard Proxauf, die sich neben einem ebenfalls fantastischen Burghart Klaussner nicht zu verstecken brauchen.

Dieser Film ist nicht ganz Horror-, nicht ganz Gesellschaftsfilm, sonderner vereint alles. Der Zuschauer ist angehalten ständig wachsam zu sein und zu reflektieren. Was passiert gerade, was bedeutet dies, inwieweit entspricht dies der Realität und gibt es parallelen zwischen der gezeigten Wilhelminischen Gesellschaft 1913/14 und unserem Leben?
Haneke schafft es also, sein Ziel, "das Misstrauen des Zuschauers [zu] nähren" zu erreichen und daher ist dieser Film für alljene, die Freude an anspruchsvoller Unterhaltung, dem Entschlüsseln von Rätseln und dem Herstellen von Zusammenhängen haben, absolut zu empfehlen!

Gleich zu Beginn des Filmes gibt der Erzähler Anlass zur Reflexion und zum Weiterdenken:
"Ich weiß nicht, ob die Geschichte, die ich ihnen erzählen will, in allen Details der Wahrheit entspricht. Vieles weiß ich nur vom Hörensagen..."